Japan Länderinfos und Reisevorbereitung
Japan ist immer für eine Überraschung gut. Nicht nur die fremdartigen Schriftzeichen irritieren uns als westliche Besucher zum Beispiel bei unserer Rundreise durch Japan, auch die hohen Lebenskosten schrecken zunächst ab. Doch mit ein paar kleinen Tipps finden Sie sich in Ihren Ferien bei einer Reise in Japan super zurecht und sind besten gewappnet für das Land der aufgehenden Sonne.
Einreisebedingungen für Schweizer Staatsbürger
Gültiger Reisepass und bestätigtes Rück-/Weiterreiseticket. Maximalaufenthalt: 90 Tage.
Das Einreiseformular kann bereits im Voraus online unter https://vjw-lp.digital.go.jp/en/ ausgefüllt werden, was die Einreiseprozedur vor Ort beschleunigt. Es ist empfehlenswert den QR-Code vorher als Screenshot auf Mobiltelefonen oder ausgedruckt mitzuführen. Ansonsten kann das Formular aber auch vor Ort auf Papier ausgefüllt werden.
Sicherheit in Japan
Japan gilt als ein überwiegend sicheres Reiseziel. Obwohl Vorfälle wie Diebstähle und Überfälle eher die Ausnahme sind, sollte man in belebten Bereichen wachsam sein, da gelegentlich Taschendiebstähle vorkommen können. Ein nächtlicher Spaziergang ist meist unproblematisch, jedoch ist es ratsam, in Tokios Unterhaltungsvierteln Roppongi und Kabukicho besonders aufmerksam zu sein. Sollte Ihnen etwas entwendet werden, erstatten Sie binnen 24 Stunden Anzeige bei der Polizei. Im Fall eines verlorenen oder gestohlenen Reisepasses oder bei gravierenden Zwischenfällen oder Unfällen, sollten Sie sich an die zuständige Botschaft wenden.
In Japan treten jährlich über 1'000 Erdbeben auf. Es könnte ratsam sein, sich vorab zu informieren, wie man sich bei einem Erdbeben verhalten sollte. Des Weiteren gibt es für bestimmte Gebiete in der Nähe des Kernkraftwerks Fukushima in Nord-Honshu Reisewarnungen. Weitere aktuelle Informationen finden Sie immer auf: EDA Hinweise Japan.
Währung in Japan und Zahlungsmittel
In Japan ist das Zahlungsmittel der Yen, der mit dem Zeichen ¥ abgekürzt wird. Seit 1870 schon besteht diese Währung und unterteilt sich heutzutage in Münzen von 1 Yen bis 500 Yen sowie Banknoten von 1000 Yen bis 10'000 Yen. Auf den Banknoten befinden sich Bilder berühmter Japaner wie der Autor und Philosoph Fukuzawa Yukichi oder der Arzt Noguchi Hideyo.Diese grossen Scheine sind übrigens notwendig, denn der Wechselkurs beträgt grob 100 Schweizer Franken für 11'000 Yen. Hierzulande gängige Kreditkarten werden meistens akzeptiert, allerdings ist Japan ein klassisches Land für Bargeld, da viele Automaten untereinander nicht wirklich vernetzt sind.
U-Bahn
Das U-Bahn-System von Tokio ist weitläufig und auf Karten sind die Linien farblich dargestellt. U-Bahnen findet man ebenfalls in Städten wie Osaka, Nagoya, Kobe, Sendai, Yokohama, Fukuoka, Kyoto und Sapporo. Allerdings ist der Japan Rail Pass in diesen U-Bahnen nicht anwendbar. Ohne speziellen U-Bahn-Pass oder wiederaufladbare Karte benötigen Sie ein Einzelticket, welches an Automaten oder Verkaufsständen erhältlich ist. Sollten Sie unsicher sein, wählen Sie das günstigste Ticket und begleichen Sie die Differenz am Endziel. Die Stationsnamen sind oft in japanischer und lateinischer Schrift auf den Bahnsteigen zu finden. Beachten Sie, dass der öffentliche Verkehr zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens pausiert.
Tickets für öffentliche Verkehrsmittel
Am bequemsten erwerben Sie Einzeltickets an den Bahnhofsautomaten. In grösseren Stationen bieten diese Maschinen ein englisches Menü und ermöglichen oftmals auch die Zahlung mit Karte. Üblicherweise akzeptieren sie 1000- und 5000-Yen-Banknoten, wobei manche sogar 10000-Yen-Scheine annehmen. Alle Automaten geben Rückgeld. Viele Stationen verfügen über englischsprachige Tarifübersichten. Sollten Sie unsicher sein, wählen Sie die günstigste Option und gleichen am Zielbahnhof die Differenz aus. Dafür stehen spezielle Geräte nahe den Ausgängen zur Verfügung. Bei fehlenden Geräten helfen Ihnen die Mitarbeiter vor Ort weiter. Beachten Sie, dass bei einem falschen Ticket zusätzliche Gebühren anfallen könnten. Zahlreiche Städte offerieren besondere Ticketarten. Die zuständigen Tourismusbüros können Sie darüber informieren. In Tokyo gibt es mehrere Optionen, einschliesslich des "Free Kippus", welches 24 Stunden unbegrenztes Fahren mit verschiedenen Verkehrsmitteln im Stadtzentrum ermöglicht. Für Reisende, die nicht oft am Tag fahren, sind Suica- oder Pasmo-Karten vorteilhaft. Diese wiederaufladbaren Karten sind an vielen Stationsautomaten oder über die Japan Rail Pass-Website erhältlich. Nach Aufladung, meistens an den Automaten oder in Bussen, sind sie für viele Verkehrsmittel gültig. Sie aktivieren sie, indem sie vor ein entsprechendes Scannergerät gehalten werden.
Taxis
Taxis können in diversen Farbtönen auftauchen, doch sie sind stets am Dachzeichen als Taxis erkennbar. Ist ein rotes Lämpchen an der linken Frontscheibenseite aktiviert, signalisiert dies, dass das Taxi verfügbar ist. Sie haben die Möglichkeit, ein Taxi auf der Strasse zu stoppen oder sich zu einem Taxistand zu begeben, welchen Sie häufig in Bahnhofsnähe finden. Die Fahrtkosten sind nicht gerade gering und starten zwischen 600 und 700 Yen für die anfänglichen zwei Kilometer (zusätzliche 80 Yen je weitere 300 Meter). In der Nacht und an Wochenenden steigen die Tarife. Beachten Sie, dass die Fahrzeugtüren automatisch vom Fahrer gesteuert werden. Versuchen Sie nicht, diese manuell zu öffnen oder zu schliessen. Für eine reibungslose Kommunikation, insbesondere wenn der Taxifahrer nicht des Englischen mächtig ist, ist es ratsam, eine Karte mit Ihrer Zieladresse und Telefonnummer in japanischer Schreibweise parat zu haben.
Klima und beste Reisezeit für Japan
Die Jahreszeiten sind in Japan besonders ausgeprägt. Grundsätzlich kann man sagen: Der Sommer kann schwül und extrem heiss werden, im Winter lädt die ein oder andere Region (z.B. Nagano) zum Ski fahren ein. Von März bis Mai blüht das Land und zeigt sich mit seinen berühmten Kirschblüten von seiner schönsten Seite, beispielsweise in Kyoto. Auch der Herbst mit sonnigen und goldgelben Farben und Temperaturen von circa 15 bis 18 Grad Celsius versprechen bestes Reisewetter. Auf Ihrer Rundreise in Japan werden Sie übrigens Zeuge der klimatischen Vielfalt dieses grossen und besonders langgestreckten Landes. Japan umfasst sechs Klimazonen, die man grob umreissen kann und bei Ihrer Planung für eine Rundreise in Japan bedacht werden sollten: Da gibt es den subtropischen Süden mit Fukuoka und den Ryukyu-Inseln oder auch die im Norden befindliche Region Hokkaido mit langen und schneereichen Wintermonaten. Dazwischen gibt es beispielsweise rund um den Seto-Inlandsee das ganze Jahr über Niederschläge, dafür ein mildes Klima.
Religion
In Japan herrscht herrliche Religionsvielfalt, wobei sich die Einwohner häufig mit dem Buddhismus oder dem Shinto verbunden fühlen, was man an der Vielzahl der Schreine im ganzen Land unschwer erkennen kann. Shinto ist eine typisch japanische Religion, die zahlreiche heimische Gottheiten verehrt und zum Beispiel besonders eindrucksvoll am berühmten Torii-Schrein auf der Miyajima-Insel nahe Hiroshima oder am Gokoku-Schrein in Fukuoka zu bewundern ist.
Sprache, Schriftzeichen und Orientierung
Das Problem auf einer Reise durch Japan: Es gibt selten lateinische Schriftzeichen auf den Schildern zu finden. Und Schilder gibt es in Japan jede Menge. Doch keine Sorge – in grösseren Städten wie Kyoto, Tokyo oder Osaka sind die wichtigsten Ausgänge und Wege auch für Europäer gut lesbar beschriftet, in ländlicheren Gegenden helfen Ihnen die Einheimischen immer gerne weiter. Denn dafür ist Japan bekannt – für seine Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Nur keine Scheu! Generell können die jüngeren Japaner übrigens alle mehr oder weniger gutes Englisch, bei der älteren Landbevölkerung fehlen auch hier Kenntnisse. Am besten informieren Sie sich vorab über wichtige Sätze und Worte und nehmen diese schon übersetzt mit auf Ihre Reise nach Japan. Aber auch mit Hand und Fuss, durch Gestik und Mimik kommt man durch die unglaubliche Hilfsbereitschaft in Japan immer weiter.
Gesundheit
In Japan befindet sich das Gesundheitssystem auf hohem Niveau, doch können die Kosten für medizinische Leistungen recht hoch sein und sind oftmals sofort zu bezahlen. Aus diesem Grund ist es ratsam, eine Reisekrankenversicherung abzuschliessen. Bei schwerwiegenderen Gesundheitsproblemen ist der Gang zu einer Klinik anzuraten, während Apotheken bei leichteren Beschwerden Unterstützung bieten können. In Tokio steht der städtische medizinische Informationsdienst Himawari zur Verfügung, um Auskünfte über medizinische Dienste zu erteilen.
Essen und Trinkgeld
In Japan reisen heisst eine fremde Küche kennen lernen und sich kulinarisch in ein Abenteuer stürzen. Hier können Sie ganz traditionell Ihr Gericht im Restaurant anhand eines Beispieltellers auswählen und so vorab erfahren, was sich hinter den fremdländischen Namen auf der Karte verbirgt. Alternativ können Sie auch einfach den Koch fragen, was er empfehlen würde. Insbesondere beim Essen gibt es allerdings einiges zu beachten, was man in Japan schnell als unhöflich betrachten könnte, wie beispielsweise die Stäbchen im Reis stecken zu lassen, nicht mit einem Taschentuch die Nase putzen, sondern einfach hochziehen oder sich bei einer Einladung selbst etwas zu trinken eingiessen. Übrigens ist es in Japan üblich kein Trinkgeld zu zahlen, das gilt hier tatsächlich als unhöflich. Sollten Sie auf Ihrer Rundreise durch Japan zwischendurch Hunger oder Durst bekommen, so finden Sie wirklich an jeder Strassenecke moderne Automaten mit kleinen Snacks und kühlen Getränken. Sehr praktisch!
Drogen, Alkohol und Rauchen
In Japan werden Verstösse gegen das Drogengesetz streng bestraft, das gilt auch für das Autofahren unter Alkoholeinfluss, wo eine strikte Nulltoleranzpolitik (genau genommen: 0,03 %) herrscht. In bestimmten Bezirken Tokios ist das Rauchen auf offener Strasse verboten, ausser in speziell ausgewiesenen Raucherbereichen. Ebenso ist das Rauchen in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bahnhöfen, Bussen und Zügen nicht gestattet, mit Ausnahme der dafür vorgesehenen Wagen in den Shinkansen-Zügen. In vielen Bars und Restaurants kann das Rauchen jedoch noch erlaubt sein.
Strom
In Ostjapan beträgt die elektrische Spannung 100 Volt bei einer Frequenz von 50 Hertz, während in Westjapan die Frequenz 60 Hertz beträgt. Um Elektrogeräte zu verwenden, ist ein passender Adapter notwendig
Regionale Gepflogenheiten – Ja? Nein? Bitte? Danke?
Während Ihrer Rundreise durch Japan werden Sie das Wörtchen „Nein“ nur sehr selten zu hören bekommen. Denn in Japan macht insbesondere der Ton die Musik und ein harsches „Nein“ gehört hier nicht dazu. So gibt es einfach mehrere Arten „Ja“ zu sagen, wobei eine davon einfach ein „Nein“ darstellt. Lassen Sie sich davon nicht irritieren, achten Sie in Ihren Ferien in Japan auf Mimik und Gestik und vermeiden Sie die hier typischen japanischen Floskeln, indem Sie einfach Englisch reden. Etwas anderes und einfacher zu handhaben ist der Umgang mit Bitte und Danke – beim Überreichen von etwas nimmt man hier typischerweise beide Hände dazu und verneigt sich leicht. Sollten Sie Gastgeschenke auf Ihrer Japan Reise dabei haben, so wundern Sie sich übrigens nicht, wenn diese erst einmal missachtet in die Ecke gelegt werden: Es gehört sich in Japan nicht, ein Geschenk sofort zu öffnen. Überhaupt wird Ungeduld nicht besonders gern gesehen.